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... auf der anderen Seite: Die Gefahren des Massenanbaus
"Nicht nur Herrschergeschlechter und Revolutionen haben den Gang unserer Geschichte bestimmt. Auch eine Reihe von Pflanzen hat im Laufe der Jahrhunderte den Siegeszug um die Welt angetreten und unseren Globus dabei verändert: Kaffee, Tee, die Kartoffel, Baumwolle, Zucker ... Die Sojabohne war lange Zeit nur in Asien bekannt. Dort galt sie als unentbehrliches Grundnahrungsmittel und wirkungsvolles Heilmittel.

Im Westen fand das Gewächs als Öl- und Futterpflanze vor allem den Weg in die Futtertröge von Rindern, Schweinen und Hühnern. Erst vor etwa 50 Jahren machte das "Eiweiß des Ostens" in den USA als wohlschmeckender, vitaminreicher und leicht zuzubereitender Fleischersatz von sich Reden.
Dank ihrer einzigartigen Proteinzusammensetzung ist die Sojabohne jetzt zum Star der weltweiten Landwirtschaft geworden. 2005 betrug die Welternte 214 Mill. Tonnen. Hauptproduzenten sind die USA, Brasilien, Argentinien und China. Die wichtigsten Importländer sind Japan, die Niederlande und Deutschland, das jährlich rund 15 Tonnen einführt. Treibende Kraft hinter dem permanent wachsenden Anbau ist der steigende Fleischkonsum, denn der Löwenanteil geht als Kraftfutter in die Tiermast. ....

Gefahren des Massenanbaus

Die weltweite Massenproduktion von Sojabohnen ist mit erheblichen Belastungen von Natur und Mensch verbunden. Besonders in Brasilien, wo der Anbau der gelben Bohne wie ein Flächenbrand um sich greift, sind die Konflikte vorprogrammiert. Um der weltweiten Nachfrage zu genügen, werden Sojabohnen, die inzwischen zum wichtigsten landwirtschaftlichen Exportprodukt geworden sind, immer großflächiger angebaut. Allein in Lateinamerika sind die Anbauflächen in den letzten 10 Jahren mehr als verdoppelt worden. Die Interessen der Großkonzerne machen vor Umweltzerstörung nicht Halt. Savannen und tropische Regenwälder müssen mehr und mehr den sterilen Monokulturen weichen.

Der Sojaboom verdrängt Kleinbauern und kleine indigene Gruppen von ihrer angestammten Scholle. Vielerorts ist dann die Versorgung mit den Grundnahrungsmitteln nicht mehr gewährleistet. Landflucht ist die Folge, ganze Dörfer verwaisen. Hilfe ist nicht in Sicht. Nur durch eine ökologische Landwirtschaft anstelle der Massentierhaltung und dem verstärkten Anbau einheimischer Futterpflanzen in Europa ließe sich die Nachfrage nach Soja entscheidend zurückschrauben. Und durch die radikale Reduzierung unseres Fleischkonsums und die Rückkehr zur artgerechten Tierhaltung. Dann freilich müsste man für ein Steak tiefer in die Tasche greifen oder nur noch Sojaschnitzel essen. Aber wer ist dazu schon wirklich bereit?"

Ingrid Ostheeren - BODY MIND - Ausgabe 1 / 2007

Sicherlich sind Menschen dazu bereit. Und es ist auch nicht schwer, wenn man es will!
Wenn man sich nur ein bisschen (winzig klein) mit der Massentierhaltung beschäftigt - dann kann einem Menschen der Appetit auf Fleisch wirklich nur vergehen - ausgenommen natürlich Bio-Fleisch.

Hier habe ich noch eine interessante Homepage - es geht auch um Soja-Produkte: http://www.alpro-soya.de





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